Biostation Düren: Biologische Station im Kreis Düren e.V.

Bildergalerie Biberspuren

An dieser Stelle sollen beispielhaft charakteristische Biberspuren dargestellt werden. Das Spektrum ist groß; wir hoffen es, in Zukunft um weitere Bilder aufstocken zu können.

Burgen, Bauten

Biberburg in der Nordeifel
Biberburg - hier eine Uferburg - in der Nordeifel

Biberburg. Biber bauen sich als Wohnung meistens Erdbaue, die trotz ihrer Größe von außen oft kaum zu sehen sind. In den Erdbauen, deren Eingang meist unter Wasser liegt, befindet sich der Wohnraum (Wohnkessel) unter der Erdoberfläche im Ufer. Dort, wo dies nicht möglich ist, z. B. bei kiesigen oder felsigen Ufern, bauen sich die Biber große Astburgen. Die “klassische” Biberburg ist dann von allen Seiten von Wasser umgeben, sie sind in der Eifel sehr selten. Am Ufer gelegene Burgen bezeichnet man als “Uferburg”.

Uferburg des Bibers an der Aare, Schweiz
Uferburg des Bibers an der Aare, Schweiz

Biber können selbst an Gewässern mit starken Wasserstandsschwankungen im Jahresverlauf Burgen anlegen, so an der Aare bei Bern in der Schweiz. Während der typischerweise hohen Wasserstände im Sommer bewohnen die Biber den oberen Teil der Uferburg. Im Winter (Foto) ziehen sie mehere Meter nach unten in den nun trocken liegenden Teil. Der aktuelle, unter Wasser liegende Eingang ist am unteren Bildrand gut erkennbar.

frisch eingebrochener Biberbau
Als Ausstieg verwendeter Baueinbruch an der Rur

Eingebrochener Erdbau. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Zentrum eines Biberrevieres nicht weit sein kann, sind eingebrochene Röhren oder Bauten am Ufer. Das Foto zeigt einen teilweise eingebrochenen Biberbau; die Öffnung wird nun als landseitiger Eingang genutzt.

Biberdämme

Biberdamm
Relativ kurzer aber 1,5 m hoher Biberdamm (R. Keldenich)

Biberdämme sind charakteristisch für die Eifel; im Tiefland fehlen sie dagegen weitgehend. In der Eifel nimmt die Zahl der Biberkolonien mit Dammbauwerken langsam aber stetig zu. Die meisten dieser Kolonien leben in kleinen, schmalen Waldtälern.
Die Eifel hat im deutschlandweiten Vergleich auffällig viele Biberteiche.

ca. 40 m langer Biberdamm
Mit gut 40 m einer der aktuell längsten Biberdämme der Eifel

Die Länge der Biberdämme hängt von den regionalen Gegebenheiten ab. Mit zunehmendem Alter integrieren sie sich mehr und mehr in das Gelände, so dass oft kaum noch zu erkennen ist, dass der Teich ursprünglich vom Biber geschaffen wurde. Wirklich alte Teiche gibt es in der Eifel aber nicht; die ältesten sind inzwischen aber immerhin fast 30 Jahre alt.

Durch ein Unwetter gebrochener Biberdamm
Durch ein Unwetter gebrochener Biberdamm

Durch Starkregenereignisse können Biberdämme brechen. Häufig reparieren die Biber die Schäden innerhalb weniger Tage. Die Flickstellen sind dann noch Monate später am frisch verbauten Holz erkennbar.

Biberdamm im Schnee
Biberdamm im Winter 2010/2011

Winteraspekt. Während im Früh- und Spätwinter die Baumfällungen der Biber einen Höhepunkt erreichen, u. A. um Wintervorräte, also Äste und Zweige zusammenzutragen, ruht bei strengen Frösten und hohen Schneelagen die Aktivität der Biber weitgehend. Nur sehr vereinzelt findet man Spuren im Schnee, an den meisten Biberkolonien machen die Biber jedoch Pause.

Etwa halbjähriger Biberteich in einem sehr kleinen Quellbach in der Eifel
Etwa halbjähriger Biberteich in der Eifel

Biberteiche weisen eine sehr charakteristische Entwicklung auf und ändern sich mit der Zeit deutlich. In den Wäldern der Eifel sind junge Teiche anfangs meist schattig und vegetationslos. Den abgebildeten Teich haben Biber in einem winzigen, schmalen und steilen Quellbach angelegt. Durch Baumfällungen müssen sie sich die notwendigen offenen und nahrungsreichen „Biberwiesen“ erst noch schaffen.

Kleiner, ca. einjähriger Biberteich in Grünlandbrache
Kleiner, ca. einjähriger Biberteich in Grünlandbrache

Die meisten Biberteiche befinden sich in der Eifel in quellnahen Bachabschnitten. Der Anstau führt zu einer erhöhten Grundwasserneubildung und zu einem ausgeglicheneren Abfluss mit weniger starken Hochwasserspitzen und verbesserten Minimalabflüssen während Trockenphasen. Im Bild ein etwa einjähriger Biberteich in einem brach gefallenen Bachtal der Eifel.

Älterer Biberteich in einem steilen Eifeltal
Älterer Biberteich in einem steilen Eifeltal

Mit zunehmenden Alter werden die Teiche einschließlich der Umgebung offener und vegetationsreicher. Die Teiche verlanden allmählich, so dass sich eine üppige Sumpf- und Unterwasservegetation bildet – eine gute Nahrungsgrundlage für die Biber.

Biberteichkaskade
Biberteichkaskade, im Hintergrund Biberwiesen

Besonders in älteren Biberkolonien sind die Biberteiche in regelrechten Kaskaden angeordnet. Dann stauen die jeweils weiter unten gelegenen Teiche bis zum nächsten oberhalb gelegenen Damm zurück. Bis zu 20 und mehr Teiche können in dieser Weise hintereinander angeordnet sein. In älteren Kolonien sind die Teiche samt Umgebung durch von Bibern gefällte und abgestorbene Bäume oft sonnig und vegetationsreich.

Ein- / Ausstige am Ufer

Biberrutsche zum Transport von Holz
Typische Biberrutsche und "Bonsai-Buchen" (L. Lerat)

Entlang der Ufer der von Bibern bewohnten Gewässer gibt es in regelmäßigen Abständen Ein- bzw. Ausstiege der Biber. Durch das transportierte Holz können diese Pfade stark ausgeschliffen sein und wie gefegt wirken; sie sind dann unverkennbar. In Waldgebieten führen Biberpfade oft zu von Bibern gefällten Bäumen.

Biberspuren am Ufer der Rur
Regelmäßig genutzte Ausstiege am Ufer der Rur

Auch in weniger steilem Gelände sind die Wechsel ein unverkennbares Zeichen der Anwesenheit des Bibers. Allerdings besteht in Gebieten mit Nutriavorkommen Verwechslungsgefahr. Daher müssen in der Regel weitere Spuren berücksichtigt werden, besipielsweise Nagespuren an Gehölzen.

Biberausstieg an Schlammufer
Biberausstieg in typischer kleiner Bucht

Biberausstieg. Durch die Biberausstiege bilden sich im Laufe der Zeit kleine Buchten, die an den Ufern auch über größere Entfernungen erkennbar sind. Mit etwas Glück kann man an schlammigen Stellen auch die charakteristischen Fußabdrücke finden.

Fraßspuren

Typischer Fraßplatz eines Bibers mit zahlreichen geschälten Ästen an der Rur
Charakteristischer Biberfraßplatz an der Rur

Fraßplatz am Ufer. Der Winter ist die Zeit, in der Biber besonders auffällig sind. Entlag der Ufer besiedelter Flussabschnitte und an den Bächen fressen Biber oft an bestimmten Stellen immer wieder die Rinde von abgenagten Ästen. Dadurch sammlen sich allmählich größere Mengen geschälter Holzstücke an. Diese hellen, frisch geschälten Hölzer an den Ufern sind weithin sichtbar und bilden zusammen mit gefällten Bäumen die besten Hinweise auf die Anwesenheit von Bibern.

Von Bibern gefällte und teilweise entrindete Birke
Frische Schälspuren an von Bibern gefällter Birke

Besonders im Winter ernähren sich Biber viel von der Rinde und den Knospen von Laub-, seltener von Nadelbäumen. Die dafür gefällten Bäume sind charakteristisch und oft weithin sichtbar. Da das entrindete Holz allmählich nachdunkelt, ist leicht zu erkennen, wie frisch die Spuren sind. In der Eifel fällen die Biber deutlich mehr Bäume, als in den Tieflagen, womöglich weil die Nahrungssituation im Flachland dank der milderen Temperaturen günstiger ist.

Nagespuren an einer Roteiche
Erste Spuren der Baumfällung an einer Roteiche

An manchen Bäumen beginnen die Biber zu nagen, ignorieren die Bäume jedoch nach einiger Zeit. Die so enstehenden Nagespuren sind sehr typisch und lassen erkennen, wie die Bäume mit etwa um 45° zur Stammachse gedrehtem Kopf benagt werden. Da die Biber den Kopf sowohl nach links als auch nach rechts neigen, entstehen mehr oder weniger symmetrische Nagespuren.

Ein bereits teilweise zernagte Baumkrone eines gefällten Baumes
Besonders im Winter fällen und zerlegen Biber Bäume

Die Biber entasten die gefällten Bäume und nutzen die bis etwa armdicken Äste zum Bau der Dämme und – wenn vorhanden – der Burgen. Kleinere Äste und Zweige bringen sie zu den Gewässern und lagern sie im Wasser als Nahrungsvorrat für den Winter.

von Bibern gefällte junge Buchen
Von Bibern gefällte junge Buchen

Biber fällen Bäume aber offensichtlich nicht nur, um deren Rinde zu fressen und um aus den Ästen Burgen und Dämme zu bauen. Vielmehr geht es mancherorts eher darum, Licht auf den Waldboden zu bekommen. Denn ohne saftige Gräser, Kräuter und Stauden kommen die Biber nicht durch den Sommer und können erst recht keine Jungen großziehen. Die Baumfällungen dienen also auch der Anlage der so genannten “Biberwiesen”.

In typischer Weise gebrochene, vom Biber gefällte Birke
In typischer Weise gebrochene, vom Biber gefällte Birke

Biber haben eine Vorliebe für Laubbäume. Allerdings mögen sie nicht alle Laubbaumarten gleichermaßen. In der Eifel bevorzugen sie Birken, junge Buchen und Eichen, Hainbuchen, Haselnuss und wenn vorhanden Weiden und Pappeln. Weniger schätzen sie Eschen und noch weniger Schwarzerlen. Holunder scheinen sie überhaupt nicht zu mögen.
Im Bild sieht man eine Birke, die beim Fällen in der Mitte gerissen ist. Solche Bäume sind weithin sichtbar.

Große von Bibern angenagte Buche
Von Bibern angenagte Buche

Biber sind durchaus in der Lage, auch größere Bäume zu fällen. Die hier abgebildete Buche ist inzwischen von den Bibern gefällt – auch wenn sie insgesamt mehrere Jahre dazu gebraucht haben.