Biostation Düren: Biologische Station im Kreis Düren e.V.

Gelbbauchunke im Kreis Düren: Zitterpartie um die letzten ihrer Art

Gewässer mit Gebbauchunken in den Wäldern der Prinzen von Merode
Gewässer mit Gebbauchunken

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) war einst in den Randlagen der Mittelgebirge Nordrhein-Westfalens weit verbreitet – kaum eine Lichtung mit Kleingewässern, kaum ein zerfahrener Waldweg mit Pfützen oder Lehmgrube am Waldrand ohne die kleine Unke mit dem zitronengelb-schwarz marmorierten Bauch. Doch sind im Laufe der Jahrzehnte die Unkenrufe fast unbemerkt immer weniger geworden und als man endlich merkte, dass das kleine Tier mit den herzförmigen Pupillen in NRW zur bedrohtesten Amphibienart des Landes geworden ist, war es fast schon zu spät – fast. Denn inzwischen engagieren sich im ganzen Land Menschen für die Rettung der letzten Gelbbauchunkenvorkommen.

Unterseite einer Gelbbauchunke. Das Bauchmuster der Unken ist individuell wie ein Fingerabdruck
Zur Wiedererkennung der Einzeltiere werden die Bauchseiten fotografiert

Im Kreis Düren kümmert sich die Biologische Station um den Erhalt der erst vor wenigen Jahren wieder entdeckten letzten Unkenpopulation des Kreises. Nachdem die ersten Tiere entdeckt wurden, hat die Biologische Station systematisch nach Unken gesucht und an wenigen Stellen im Meroder Wald Restvorkommen finden können, davon eines in den Wäldern der Prinzen von Merode. Seit dem Jahr 2004 kontrollieren die Mitarbeiter jährlich die Vorkommen und jährlich werden Gewässer neu angelegt oder optimiert, zuletzt im Frühjahr 2008.

Arbeiten im Winter mit einem Kleinbagger zur Anlage eines Laichgewässers für die Gelbbauchunke
Anlage eines Gelbbauchunken-Gewässers

Dank der unbürokratischen Unterstützung der Prinzen von Merode konnte die Biologische Station etwa 40 für Unken geeignet erscheinende Gewässer anlegen um den Tieren so wieder die Fortpflanzung zu ermöglichen. Finanziell unterstützte die HIT-Umwelt- und Naturschutz Stiftung das Projekt. Und tatsächlich: Im Jahr 2005 konnten wir erstmals wieder junge Unken nachweisen. Dennoch ist die Situation für das kleine und äußerst gefährdete Dürener Vorkommen kritisch und weitere Maßnahmen müssen folgen, um das Aussterben zu verhindern.