Biostation Düren: Biologische Station im Kreis Düren e.V.

Meldungen 2015


Dezember 2015

Schweres Gerät für zwei Krötenarten im Einsatz


Ausschieben des Gewässers

Am 04.12.2015 sind im NSG Kiesgrube Buchenhof bei Golzheim die Laichgewässer der Kreuz- und Wechselkröten “runderneuert” worden. Beide Krötenarten laichen nur in nahezu vegetationsfreien, stark besonnten Tümpeln. Ihre Strategie: die kleinen Tümpel und Fahrspuren trocknen im Sommer regelmäßig aus, das hält lästige Konkurrenz fern. Fische, Gelbrandkäfer und Libellenlarven gibt es hier nicht. Die Kaulquappen sind also relativ sicher vor Fraßfeinden.


Neuer Krötentümpel

Wenn sie sich nicht schnell genug entwickeln und die Pfützen vorher austrocknen, sterben die Kaulquappen als Kiemenatmer aber auch. Deshalb kommen die Tiere nach jedem Sommergewitter, um wieder neu abzulaichen. Die Pflege der Gewässer geht relativ einfach mit einem Frontlader. Schlamm und Vegetation werden ausgeschoben…fertig ist der Krötentümpel für das nächste Jahr. In der ehemaligen Kiesgrube haben die Amphibien einen Lebensraum gefunden, der von Menschenhand gemacht ist. Man spricht dann von einem sekundären Lebensraum. In “freier Wildbahn” leben sie z. B. in großen naturnah belassenen Flusssystemen. Durch die große Dynamik und Umlagerung von Material entstehen in der Aue immer wieder neue Tümpel für die Kröten. In der Kiesgrube wären die Laichgewässer ohne die regelmäßige Pflege sehr schnell ungeeignet.

November 2015

Preisverleihung der Streuobstwiesen Meisterschaft im Kreis Düren


Foto: Bruno Elberfeld

Dank der großzügigen Spende in Höhe von 5.000 € von der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren und einer weiteren Unterstützung durch den Kreis Düren konnte 2015 die erste Streuobstwiesenmeisterschaft im Kreis durchgeführt werden. Die Preise wurden von Landrat Wolfgang Spelthahn, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums der Sparkasse Düren, und Herrn Udo Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren, überreicht.
Der Kreis Düren stellte mit 1.000 € die Preisgelder für die schönsten und gepflegtesten alten Obstbäume.

Die schönste Obstwiese im Südkreis (Nideggen-Rath) gehört Bernhard Lambertz, die im Nordkreis (Merode) Michael Krieger. Beide erhielten jeweils 500 € Preisgeld. Die Sieger für die schönsten, alten Obstbäume heißen Manfred Ramm (Kreuzau-Boich) und Harry Vollmer (Linnich). Das Preisgeld liegt ebenfalls bei je 500 €.
Bei der Besichtigung der Bewerber-Wiesen zeigte sich, wie vielseitig und verschieden Obstwiesen sein können. Daher wurden zusätzliche Sonderpreise jeweils in Höhe von 350 € vergeben. Diese gingen an Rudi Schnitzler aus Kreuzau-Winden für die „natur-nahste Streuobstwiese“ und Stefan Schütz aus Kreuzau-Boich für die „traditionell bewirtschaftete Obstwiese“. Zudem bekommt jeder Teilnehmer einen Obstbaum geschenkt.

Die schönsten Wiesen und Bäume wurden aufgrund der Auswertung einer von der Jury erstellten Bewertungsmatrix ermittelt. Die Jury bestand aus Vertretern des Kreises Düren (Dirk Heidbüchel), eines Obstbaumwartes (Klaus Flaskamp), vom BUND Düren (Rainer Wirtz), vom NABU Düren (Achim Schumacher) und einer Vertreterin der Biologischen Station (Alexandra Schieweling).

In 2016 wird weiter nach den schönsten Obstwiesen und Obstbäumen gesucht.

Im Rahmen der Preisverleihung wurde der Biologischen Station Düren auch der Förderscheck für die Streuobstwiesen Meisterschaft 2016 von Landrat Wolfgang Spelthahn, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums der Sparkasse Düren, und Herrn Udo Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren, überreicht. Neu in 2016 ist, dass sich jetzt auch Vereine und Interessengruppen mit ihren Obstwiesen bewerben können, auch wenn es sich dabei um öffentliche Flächen handelt.

Der Wettbewerb startet jetzt und bis Ende März 2016 können Bewerbungen abgegeben werden. Das Bewerbungsformular kann auf der Homepage der Biologischen Station heruntergeladen und auch per Post zugeleitet werden.

Biologische Station im Kreis Düren
z.Hd. Frau A. Schieweling
Zerkaller Str.5
52385 Nideggen
alexandra.schieweling(at)biostation-dueren.de
Tel. 02427/94987-17.

Oktober 2015

Kleine Malve gesucht


Kleine Weg-Malve am Wegesrand

Die Kartiersaison für Pflanzen neigt sich dem Ende zu. Trotzdem gibt es auch jetzt noch Schönes zu entdecken! “Kartierpflanze des Monats”: Malva neglecta: die Weg-Malve. Im Rahmen der Erfassung seltener Arten muss auch sie bis 2017 flächig erfasst werden, ist sie landesweit doch als gefährdet eingestuft. In der Zülpicher und Jülicher Börde ist sie in Dörfern, am Wegrand, aber auch im Zierrasen manchmal zu finden. Früher war sie als klassische Dorfpflanze noch weit verbreitet. Wer kann uns Stellen mit der kleinen Malve nennen? Wir nehmen alle Fundstellen ins Kataster auf! Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie uns gerne ein Photo zukommen lassen. Ach ja, und bitte zählen, wie viele Sie gefunden haben…..

Familientag des Obstes am 03. Oktober 2015


Apfelsaft zum Selbstpressen

Das bunte Programm mit seinen vielfältigen Aktionen lockte an diesem Tag viele Besucher auf das Außengelände der Biologischen Station Düren. Hier wurden neben “Apfelsaftpressen live” und einem Sortenstand mit Äpfeln und Birnensorten aus dem Kreis Düren auch Nistkastenbau für Wildbienen und Vorträge über die Pflege von Obstbäumen angeboten.

Buntes Treiben an der Waffelbude

Für das leibliche Wohl war mit einer variantenreichen Waffelbäckerei und selbstgebackenem Obstkuchen zu Kaffee und Tee bestens gesorgt.

September 2015

Fischaufstieg in die Seitentäler der Kall wiederhergestellt

Seit gut drei Jahren arbeiten die Biologischen Stationen des Kreises Düren und der StädteRegion Aachen im Rahmen des Life+-Projektes „Rur&Kall“ an der Durchgängigkeit der Bäche und Renaturierung der Auen im Kalltal. Vertreter der Europäischen Kommission aus Brüssel informierten sich jetzt vor Ort über den Baufortschritt.

Bis Ende 2016 sollen die Kall und ihre Nebenbäche wieder auf 35km Fließgewässerstrecke für Bachforelle, Koppe und Bachneunauge durchwanderbar sein. Die Pflege und Wiederherstellung blütenreicher Feuchtwiesen wird den bedrohten Blauschillernden Feuerfalter retten. Dazu wurden zahlreiche Rohre in den Bächen durch Brücken ersetzt, Staustufen entfernt, Fichten aus den Auen entnommen sowie Feuchtwiesen in eine extensive Bewirtschaftung zurückgeführt.

Die Europäische Union beteiligt sich mit 1,4 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Life+“ an den Kosten. Über den Fortschritt der Maßnahmen und die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit informierten sich jetzt die Vertreter der Europäischen Union Brunhilde Rack als Finanz-sachbearbeiterin und Arnoud Heeres als Technischer Sachbearbeiter des Projektes sowie Lars Borrass vom Monitoringteam des Büros NEEMO, das im Auftrag der EU-Kommission die Arbeiten überwacht. Mit dabei auch Georg Keggenhoff als Vertreter des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalens (MKULNV) sowie mehrere Vertreter der Bezirksregierung Köln.

Frau Rack und Herr Heeres überprüften nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Vergaben und Ausschreibungen, sondern besichtigten auch vor Ort die neuen Brücken am Tiefenbach, die Bachaufweitung am Richelsbach sowie den umgestalteten Durchlass unter der Panoramastrasse. Hier ist der Fischaufstieg in die Seitentäler der Kall jetzt wieder möglich. Für das kommende Jahr sind insbesondere die großen Umbaumaßnahmen an den Wehren in Zerkall und Simonskall geplant.

Weitere aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie unter www.rurundkall.de.

Obstbaumbestellung Alte Sorten

Gelbe Schafsnase und Eifeler Rambur: Bestellung hochstämmiger Obstbäume
In diesem Jahr gibt es wieder eine Sammelbestellung hochstämmiger Bäume alter Obstsorten durch die Biologische Station Düren.
Wer Interesse hat, kann ab sofort bis zum 16. Oktober bei der Biologischen Station für 20,00 €/Stück bestellen. Die Mindestbestellmenge sind 5 Bäume.
Eine Aufstellung der lieferbaren Sorten mit detaillierter Beschreibung ist unter „Obstsortenliste“ auf www.neuenfels.com zu finden.
Bei Fragen zu Sortenauswahl und Standortansprüchen empfehlen wir
für den Nordkreis die kostenlose Beratung von Obstbaumwart Klaus Flaskamp, Tel. 02462-2188,
für den Südkreis die kostenlose Beratung von Dr. Karl-Wilhelm Zens, Tel. 02252/833030.

Die Bäume können Anfang November (genauer Termin wird noch bekanntgegeben) wahlweise in Linnich oder in Nideggen abgeholt werden.
Zu allen Fragen der Obstbaumbestellung hilft Alexandra Schieweling unter 02427/94987-17 sowie info(at)biostation-dueren.de gerne weiter.

Saftpressen aus eigenen Äpfeln im Kreis Düren und Umgebung

Satfpresse in Aktion
Mobile Apfelsaftpresse im Einsatz

Das Jahr 2015 entwickelt sich im Kreis Düren bisher zu einem guten Obstjahr. Besonders bei den Äpfeln ist in vielen Obstgärten eine reichliche Ernte zu erwarten und die Qualität des Obstes ist gut.
Für alle, die eigene Apfelbäume haben, bietet es sich daher an, das Beste aus ihren Äpfeln herauszuholen: den Saft. Jeder, der solchen Saft schon einmal probiert hat, weiß, dass er eine Qualität hat, die man im Laden nicht bekommen kann (besonders dann, wenn die Bäume gut gepflegt sind).

Inzwischen gibt es im gesamten Kreis Düren und an ihn angrenzend an zahlreichen Stellen die Möglichkeit, Saft aus den eigenen Äpfeln pressen und in 5 l oder 10 l Gebinden für Jahre haltbar machen zu lassen.

Alle Presstermine und Informationen zur Anmeldung sind auf der Homepage des Kompetenznetzwerks Streuobstwiesen unter Termine zu finden.

Kopfweiden in KuLaDig (Kultur.Landschaft.Digital)


Kopfweiden in Linnich vor dem Pflegeschnitt

Ende August 2013 wurde das vom LVR (Landschaftsverband Rheinland) geförderte Kopfbaum-Projekt „Charakterbäume der Kulturlandschaft“ abgeschlossen. Kopfbäume nennt man solche Laubbäume, die in ein bis vier Metern Höhe abgeschlagen werden, damit an dieser Stelle Äste mit verstärktem Längenwachstum austreiben. Anschließend werden diese jungen Äste geerntet, und zum Beispiel für Weidenzäune genutzt. Das funktioniert natürlich nur bei Baumarten, die eine hohe Regenerationsfähigkeit aufweisen, wie zum Beispiel verschiedene Weidenarten. Aber auch Pappeln oder Eschen können so genutzt werden.

Gesicherte Nachweise für diese Art der Nutzung gibt es bereits für die Zeit vor Christi Geburt.
Das Projekt fördert somit auch den Erhalt eines Teils unserer historischen Kulturlandschaft.

In unserem Projekt wurde gezielt nach Kopfbäumen im Kreis Düren gesucht. Die 1162 aufgenommenen Gehölze wurden in einer Datenbank und im Geographischen Informationssystem ArcGIS erfasst und auch Pflegezustand und -bedarf wurden dokumentiert. Die meisten Bäume (719) wurden auch im Projektzeitraum geschnitten, 82 davon bereits zweifach.

Aber auch 79 neue Weidenstecklinge wurden mit dem Ziel gesetzt, aus diesen Kopfbäume zu entwickeln, z.B. als Ergänzung und Verjüngung eines bereits vorhandenen Bestands.

Die Datenbank wird über das Projektende hinaus fortgeführt: inzwischen sind 1243 Kopfbäume darin erfasst. Sie wird auch dazu genutzt, den jährlichen Pflegebedarf der Kopfbäume abzufragen. Mit Hilfe von Fördermitteln veranlasst die Biostation in Kooperation mit dem Kreis Düren dann die jeweils anstehenden Pflegearbeiten.

Die aufgenommenen Flächen mit Kopfbaumbestand sind ab sofort auch im KuLaDig zu finden (www.kuladig.de). „Kultur. Landschaft. Digital“ ist ein Informationssystem des LVR über die Historische Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe. Wenn man dort den Begriff “Kopfbäume” eingibt, kann man die Orte auf einer Karte einsehen und findet eine Beschreibung und Fotos der Bäume vor.


Die Linnicher Kopfweiden nach dem Pflegeschnitt

August 2015

Eifriger Spendensammler

Der 2012 zum Umweltassistenten ausgebildete Karl Heinz Mache hat die Initiative ergriffen.
Zur Planung des Sommerfestes des Betreuten Wohnens der Lebenshilfe Düren wurden Programmpunkte gesucht.
Unser naturverbundener Karl Heinz hat für diesen Tag zahlreiche Zimmerpflanzen herangezogen und diese gegen Spende abgegeben. Zusätzlich hat er Informationsmaterial der Biologischen Station Düren verteilt.
Bei dieser Aktion sind 66,27 € zusammengekommen.
Die Biologische Station bedankt sich herzlichst für dieses ehrenamtliche Engagement!

Farewell FÖJ 2015

Justina “Mademoiselle” Doffiné, Simeon “Rocky Horror” Wiedem und Vincent “Der Vorarbeiter” Oleff alias “Raul´s Bester” haben uns verlassen. Ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr ist beendet. Wir wünschen Euch alles Gute für die Zukunft!
Kröten schleppen, Holz stapeln, Mauern einreissen und vieles mehr liegt nun hinter Euch. Wenn Euch die Langeweile plagt, kommt vorbei….die Türe steht offen und es ist bestimmt was schönes für Euch zu tun.
Ansonsten viel Spaß beim Studium und der Ausbildung!

Neue Krankheit bedroht Feuersalamander und andere Amphibien in der Eifel


Der Feuersalamander - bald verschwunden? Foto A. Schumacher

Amphibien sind die am stärksten bedrohte Wirbeltiergruppe der Welt. Als eine der wesentlichen Gründe dafür hat sich neben der Zerstörung der Lebensräume der Chytridpilz Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) erwiesen, der vom Menschen weltweit verschleppt wurde und inzwischen auf allen Kontinenten zu Massensterben von Amphibien führt. Nördlich der Alpen hat es bisher keine derartigen Ereignisse gegeben und es gibt zum Glück Populationen besonders empfindlicher Arten, die trotz Infektion stabil sind.

Seit mindestens 2008 hat sich in Europa jedoch ein bisher unbekannter Chytridpilz etabliert, der in kürzester Zeit zu einem Massensterben unter Feuersalamandern geführt hat: Der Feuersalamander-Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bs).

Zuerst ist diese neue Erkrankung in den Niederlanden aufgetreten, wo der Feuersalamander mit nur drei Vorkommen am Nordrand seines Areals lebt. Dort wurden immer häufiger tote Feuersalamander im Wald gefunden. Konnten vor 2004 jährlich mindestens 100 Feuersalamander beobachtet werden, ging die Zahl ab 2008 rapide zurück auf nur noch vier lebende Salamander in 2011 – ein Rückgang um 96 % (MARTEL et al., 2013).
Untersuchungen der Universität in Gent haben ergeben, dass der aus Ostasien stammende Pilz ausschließlich Schwanzlurche befällt, darunter Kammmolch und Bergmolch. Einzig der Fadenmolch überlebte die Infektion.

Wie zu befürchten war, breitet sich der Pilz weiter aus. Aktuell ist die Krankheit in der Umgebung von Eupen und bei Robertville (Belgien) angekommen – nur wenige Kilometer von der Landesgrenze entfernt. Auch dort sind die Salamanderbestände um 96 % zurückgegangen. Daher ist die Sorge groß, dass der Pilz auch in Deutschland zu einem Massensterben unter Feuersalamandern, ggf. auch unter Molchen, führen wird.
Um einen Überblick zu bekommen, haben die Biologischen Stationen in der Städte Region Aachen und im Kreis Düren in Zusammenarbeit mit den Universitäten Trier und Braunschweig, finanziert durch das Land NRW, im Jahr 2014 ein Monitoring begonnen. Ziel ist es, den aktuellen Feuersalamanderbestand im Grenzraum zu erfassen und nach Hinweisen auf eine ggf. vorhandene Infektion zu suchen. Dazu werden Hautabstriche bei erwachsenen Salamandern genommen und auf eine Pilzinfektion hin untersucht. Zudem werden in zahlreichen Bächen die Feuersalamanderlarven nach einer standardisierten Methode erfasst, um die Bestandsentwicklung verfolgen zu können.

Der Feuersalamander hat in der Nordeifel stellenweise große Vorkommen. An einem Bach im Nationalpark Eifel unweit der belgischen Grenze, an dem noch 2013 und 2014 zahlreiche Feuersalamander erfasst werden konnten, fanden wir jedoch in diesem Jahr weder erwachsene Tiere noch Larven. Ob hier tatsächlich der neue Chytridpilz die Ursache ist, ist zunächst offen, da die Hautabstrichproben noch nicht analysiert sind (Stand Juni 2015).

Klar ist aber, dass die Krankheit durch den Menschen in die Niederlande eingeschleppt und vermutlich von dort nach Belgien verbreitet wurde.
Daher ist es besonders wichtig, dass jeder, der im Freiland unterwegs ist, folgende Verhaltensregeln beachtet:

• Alle, die Amphibien im Freiland erfassen, sind aufgerufen, eine besondere Hygiene anzuwenden. Desinfektion aller Netze, Gefäße, Reusen, der Gummistiefel mit handelsüblichen Pilzdesinfektionsmitteln muss selbstverständlich sein, wenn man von einem Standort zu einem anderen wechselt. Material und Schuhe müssen zu Hause immer sorgfältig durchtrocknen, da dies nach heutigem Kenntnisstand die Chytridpilze abtötet. Dies gilt auch für alle, die Amphibienschutzzäune an Straßen betreuen.
• Niemals dürfen Amphibien mitgenommen und an anderer Stelle (z.B. im Gartenteich) wieder freigelassen werden, da so die Krankheiten über weite Strecken verschleppt werden können.
• Amphibien (und andere Tiere), die als Haustiere gehalten werden, haben in der freien Natur nichts zu suchen – auch nicht im Gartenteich oder Parkweiher.
• Auch Wanderschuhe, mit denen man an einem Gewässerufer gestanden hat, müssen zu Hause richtig durchtrocknen. Wenn man an einem Tag mehrere Standorte anfährt, sollte man Schuhe zum Wechseln mitnehmen oder das Betreten von Gewässerufern vermeiden.

Die eingeschleppten Hautpilze machen es leider notwendig, sich an diese Regeln zu halten, will man nicht Gefahr laufen, zur Ausbreitung gefährlicher Amphibienkrankheiten beizutragen.

Bitte helfen Sie mit: Sollten Sie bei einem Spaziergang tote Feuersalamander finden, geben Sie sie bitte bei der Biologischen Station Düren mit Angaben zu Fundort, Datum und Ihren Kontaktdaten ab. Bis zur Abgabe kann das Tier in einem handelsüblichen Gefrierbeutel eingefroren werden.

Der Erreger ist für Menschen vollkommen ungefährlich.

Juli 2015

Neues vom Life+ Projekt

Mit neuen Flyern durch das Kalltal

Das Life+ Projekt „Rur&Kall – Lebensräume im Fluss“ der Biologischen Stationen Düren und StädteRegion Aachen hat neue Flyer heraus gegeben.
Hierbei handelt es sich um Wander- bzw. Radwegeflyer. Die Wanderwege führen entlang der Routen „Kalltalweg“ und „Viertälerweg“ des Eifelvereins. Man orientiert sich für den Kalltalweg entlang der Nummer 25, für den Viertälerweg an der Nummer 56.
Der Life+ Radweg wurde zusammen mit dem Rureifel Tourismus entwickelt und orientiert sich an den Knotenpunkten des Radverkehrsnetzes Düren und führt bis in die StädteRegion Aachen.
Die Wege führen an Maßnahmenstellen des Life+ Projektes vorbei. Die jeweiligen Stellen sind in den Flyern markiert und bebildert bzw. beschrieben.
Weitere Informationen zum Life+ Projekt finden Sie hier: www.rurundkall.de


Touristen an der Infotafel in Zerkall am Nationalpark Infopunkt

Am Nationalpark Infopunkt in Zerkall steht eine Infotafel auf der die drei Wege dargestellt sind. Die Flyer kann man sich aus an der Tafel angebrachten Outdoorflyerboxen entnehmen.

Juni 2015

Sommer-Ferienspiele

Bald ist es wieder soweit: es sind Sommerferien! Die Biostation Düren bietet dieses Jahr wieder Ferientage in der Natur an. An jedem Donnerstag in den Sommerferien findet jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr eine spannende Exkursion unter einem bestimmten Motto statt. Das Angebot richtet sich an Kinder ab 6 Jahren und ist für Teilnehmer mit und ohne Behinderung konzipiert. Jeder Nachmittag kostet pro Teilnehmer 5€.

Die Themen
02.07.15 Lebensraum Wald
09.07.15 Leben am Gewässergrund
16.07.15 Biber – Burgenbauer mit Biss
23.07.15 Insektenstaubsauger und -wohnung
30.07.15 Naturdetektive
06.08.15 Ausflug zu Uhu und Fledermaus

Über Anmeldungen freut sich die:
Biologische Station Düren
Zerkaller Str. 5 in 52385 Nideggen
Tel. 02427/94 987-0 und E-mail info(at)biostation-dueren.de

Mai 2015

Vorsicht: Winzlinge unterwegs


Acker-Quellkraut

Auf mageren Weiden – insbesondere Geländekanten – sind im Rahmen der floristischen Kartierung NRW in der Städteregion Aachen und Düren Vorkommen von echten Raritäten entdeckt worden. Das Acker-Quellkraut (Montia arvensis) und die Platterbsen-Wicke (Vicia lathyroides) nutzen das zeitige Frühjahr, um vor den konkurrenzstarken Arten zu blühen und dann schnell zu fruchten. Die unscheinbaren Blüten des Quellkrauts sind kaum zu erkennen. Auffälliger sind die kleinen Polster der Pflanze, die Anfang Mai bereits vergilben.


Platterbsen-Wicke, kleine aber auffällige Blüten

Etwas auffälliger ist die Platterbsen-Wicke, deren Blüten nur wenige mm groß sind, aber intensiv violett leuchten. Auch sie versucht vor dem Rest der “Wiesenbande” ihren Lebenszyklus abzuschließen. Beide Arten sind einjährig, so dass die kompletten Pflanzen absterben. Nur die Samen überdauern den Sommer. Wie viele Arten haben die kleinen Kostbarkeiten nur eine Überlebenschance, wenn nicht intensiv gewirtschaftet wird. Auf den mageren Weiden profitieren sie vom “Tritt” der Weidetiere. Ein Trittsiegel einer Kuh reicht für mehrere von ihnen.

April 2015

Malta: Frühjahrsabschuss von Turteltauben und Wachteln


Beschossene Turteltaube auf Malta

Bonn, Komitee gegen den Vogelmord e.V.
Die Malteser haben am Samstag über die Zukunft der Frühlingsjagd abgestimmt und sich mit einer knappen Mehrheit für die Fortsetzung der “Tradition” ausgesprochen. 49,2 % der Wähler haben für die Abschaffung der Frühlingsjagd gestimmt, es fehlten uns nur 2.220 Stimmen für einen Sieg! Die Regierung hat angekündigt, die Jagd auf Turteltauben und Wachteln bereits am morgigen Dienstag zu eröffnen. Malta ist damit das einzige EU-Land, in dem Zugvögel auf dem Rückzug in ihre Brutgebiete geschossen werden dürfen! Wie immer werden aber vor allem Greifvögel, Störche und Schwalben die Leidtragenden sein, denn auf sie haben es viele der Jäger abgesehen. Ob und wie die EU reagieren wird, ist noch völlig unklar.
Das Bonner Komitee gegen den Vogelmord e.V. wird davon unbeeindruckt an diesem Freitag mit seinem großen Vogelschutzcamp auf Malta beginnen. “Jetzt erst recht!” lautet die Devise, denn die Jäger werden mit der Mehrheit der Bevölkerung im Rücken besonders selbstbewusst auftreten. Maltas Premierminister Muscat hat angekündigt, im Falle schwerer Jagdvergehen die Frühlingsjagd umgehend zu beenden. Das Komitee wird sie beim Wort nehmen. Mit Videokameras und Ferngläsern ausgerüstet werden die Vogelschützer täglich auf den Posten sein, die Vögel so gut es geht schützen und Fälle von Wilderei dokumentieren.


Maltesischer Jäger auf Vogeljagd


Wir sind dabei!


Von Biberexkursion bis Insektenstaubsauger - für jeden etwas dabei

Heimattouren – Unterricht im Freien

Die NRW-Stiftung übernimmt ab dem 13. April auf Antrag die Fahrtkosten zu außerschulischen Lernorten. Dieses Angebot gilt für alle Schulformen in NRW.
Auch die Biologische Station Düren gehört mit ihrem umfangreichen Angebot zu diesen Zielen. Zudem sind wir über die Rurtalbahn von Düren nach Heimbach gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Schauen Sie in unser Programm, kontaktieren Sie uns zur Terminabsprache und melden Sie ihre Fahrtkosten an unter: www.nrw-stiftung.de

März 2015

Sonnenbad der Waldameisen


So kann das Arbeitsjahr beginnen

Auch die Roten Waldameisen genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen im März. Sie haben sogar das Vergnügen dies in ihrer “Arbeitszeit” zu tun. Die allererste Aufgabe im Jahr ist es, die Wohnstätte wieder auf Temperatur zu bringen. Die Ameisen die oberflächennah überwintert haben, erwachen als erste und wärmen sich in der Sonne wie lebende Wärmflaschen auf. Anschließend “bringen” sie die Wärme auch in tiefere Schichten und wecken so weitere Arbeiterinnen auf.


Außeneinsatz beim Vermessen von Kopfweiden

FÖJler gesucht!
Die Biologische Station Düren bietet zum 01.08.2015 drei jungen Erwachsenen zwischen 16 und 27 Jahren die Möglichkeit, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren.

“Das FÖJ ist die ideale Lösung, wenn man sich nach dem Schulabschluss etwas Zeit zur Selbstfindung und Orientierung nehmen und dabei für einen guten Zweck engagieren möchte.
Es bietet nicht nur die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in vielen verschiedenen Aufgabenbereichen zu erproben und zu verbessern, sondern auch das Entdecken und Kennenlernen unterschiedlicher Lebensräume, in die man normalerweise nicht vorstoßen kann. Hierzu zählen unter anderem das Todtenbruch-Moor, zu dem man einmal im Monat fährt, um dort den Wasserstand zu kontrollieren”, so Eva, Paul und Tobi, unsere FÖJler in 2013/2014.

FÖJ’ler führen viele Pflegemaßnahmen in schützenswerten Lebensräumen durch, um diese zu erhalten. Hier wird mit Astscheren und Freischneidern gearbeitet, wodurch verbuschte Flächen oder Bohlenwege wieder freistellt werden. Aber auch jahreszeitlich wiederkehrende Arbeiten wie Apfelsaftpressen im Herbst oder die Betreuung des Amphibienzauns im zeitigen Frühjahr stehen auf dem Programm.

Über das Jahr verteilt finden fünf einwöchige Seminare an wechselnden Orten statt, bei denen man die Gelegenheit hat, andere FÖJ’ler aus dem Rheinland kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen.
Jedes dieser Seminare hat ein Leitthema, zu dem auch Exkursionen durchgeführt werden.

Informationen zu Bewerbungen für das Freiwillige Ökologische Jahr findet Ihr auf: Freiwilliges Ökologische Jahrhttp://www.biostation-dueren.de/12-0-Freiwilliges-Oekologische-Jahr.html und http://www.foej.lvr.de

Februar 2015

Rur Natur 2015 der Biologischen Station erschienen

Ab sofort liegt der neue, kostenlose Veranstaltungskalender der Biologischen Station Düren Rur Natur an allen bekannten Stellen aus.
Auf 36 Seiten informiert der Kalender über Themen und Projekte zum Naturschutz im Kreis Düren. Ein Veranstaltungsteil mit internen und externen Exkursionen und Vorträgen rundet das Angebot ab.
Gerne senden wir Ihnen auch ein Exemplar zu. Bei Interesse kontaktieren Sie uns über Tel. 02427/94987-0 oder info(at)biostation-dueren.de

Aktuelle Termine
Die anstehenden Termine finden Sie hier: aktuelle Termine

Januar 2015

Streuobstwiesenmeisterschaft im Kreis Düren

Die Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren unterstützt die Ausrichtung einer Streuobstwiesenmeisterschaft bei der Biologischen Station Düren durch eine großzügige Spende in Höhe von 5.000,— €.

Spendenübergabde der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren
Spendenübergabde der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren

Am 22.01.2015 überreichten Landrat Wolfgang Spelt-hahn, der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums und Udo Zimmermann Vorstandsvorsit-zender der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren, die Spende an Frau Düssel-Siebert (Leiterin der Biologischen Station Düren) und ihre Mitarbeiterin Frau Alexandra Schieweling.

Obstwiesen sind Teil unserer Kulturlandschaft.
Obstwiesen sind Teil unserer Kulturlandschaft.

„Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung“, sagte Frau Düssel-Siebert. „Ohne eine Förderung der Kultur- und Naturstiftung wäre es uns nicht möglich eine solche Streuobstwiesenmeisterschaft durchzuführen. Nun können wir loslegen und die schönsten Streuobstwiesen im Kreis Düren suchen, prämieren und damit den Personen danken, die sich für den Erhalt der Obstwiesen einsetzen.“ Zudem hat die Sparkassenstiftung eine weitere Förderung des Projektes in Aussicht gestellt, mit der es dann der Biostation ermöglicht wäre auch in den nächsten Jahren weitere schöne Obstwiesen zu prämieren.

Obstwiesen sind Teil unserer Kulturlandschaft. Sie prägen im Frühjahr durch ihre Blüten die Landschaft um die Dörfer und überzeugen im Herbst mit leckerem Obst. Streuobstwiesen sind aufgrund ihrer Artenvielfalt, wegen ihrer landschaftsprägenden Gestalt und ihres positiven Einflusses auf das Mikroklima in den Dorflagen aber auch wichtige Biotope.

Äpfel bieten viele Vitamine.
Äpfel bieten viele Vitamine.

Nun sucht die Biologische Station Düren die schönsten Obstwiesen im Kreis Düren und vergibt dank der freundlichen Unterstützung der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren Förderpreise für die drei schönsten Obstwiesen im Kreis. Jeweils ein Förderpreis in Höhe von 500 € ist für Obstwiesen im Bereich: des Nordkreises (Inden, Aldenhoven, Jülich, Linnich, Titz und Nörvenich) der Stadt Düren und ihres Umfeldes (Niederzier, Merzenich) und des Südkreises (Langerwehe, Hürtgenwald, Nideggen, Heimbach, Kreuzau und Vettweiß) vorgesehen. Doch damit nicht genug. Zusätzlich vergibt auch der Kreis Düren, dem der Erhalt der Obstwiesen ein besonderes Anliegen ist, zusätzlich weitere Förderpreise, wenn beispielsweise alte Apfelbäume besonders gut geschnitten und erhalten sind.

Am Wettbewerb können alle privaten Obstwieseneigentümer teilnehmen, die ihre Obstbäume selber schneiden, wobei die Grünlandnutzung auch durch Landwirte erfolgen kann. Die Fläche sollte mindestens 0,15 ha groß sein und einen Baumbestand von mindestens sechs in der Regel hochstämmigen Bäumen haben.

Kriterien für die schönsten Streuobstwiesen sind u.a. ob und wie die Obstbäume geschnitten und das Grundstück bewirtschaftet werden und die Bäume gesichert sind. Pluspunkte gibt es natürlich für zusätzliche Artenschutzmaßnahmen (Steinkauzlebens-raum, Nistkästen etc.) bzw. Vorkommen wertgebender Arten.

Der Wettbewerb startet ab jetzt und bis Ende März 2015 können Bewerbungen abgegeben werden. Eine Jury, in der u.a. Obstbaumwarte aus dem Kreis vertreten sind wird die schönsten Wiesen auswählen. Das Bewerbungsformular kann hier heruntergeladen werden: Bewerbung Streuobstwiesenmeisterschaft
Natürlich wird das Formular wenn gewünscht auch per Post zugeleitet.

Bitte senden Sie das Formular per Mail an: alexandra.schieweling(at)biostation-dueren.de
Oder postalisch an:
Biologische Station im Kreis Düren
z.Hd. Frau A. Schieweling
Zerkaller Str.5
52385 Nideggen

Für Fragen steht Ihnen Frau Schieweling gerne zur Verfügung: 02427/94987-17

Hier finden Sie das Projekt und weitere Informationen dazu auf unserer Homepage: Streuobstwiesenmeisterschaft-Sparkasse Düren


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