Biostation Düren: Biologische Station im Kreis Düren e.V.

Meldungen 2010


Dezember 2010

Neue Projekte für 2011

Zum Jahresende hat das Dezernat Kultur und Umwelt des Landschaftsverbands Rheinland mehrere Projektanträge der Biologischen Station Düren positiv beschieden.
Diese Projekte können weitergeführt werden:
“Hochstamm-Obstbäume pflegen und neu pflanzen”, “Lokale Obstsorten im Rheinland – vom Aussterben bedroht” und “Naturerlebnis und Umweltbildung für alle”.
Diese Projekte sind neu hinzugekommen:
“Charakterbäume der Kulturlandschaft” und “Erweitertes Bibermanagement im westlichen Rheinland”.

November 2010

Herausragendes Projekt der Biologischen Station Düren

Mit dem Biber leben – Großnager den Menschen nahe bringen
Im Rahmen des Wettbewerbes „Erlebnis.nrw“ konkurrierten 137 Wettbewerbsbeiträge um eine Prämierung durch die Fachjurys. Die 56 Gewinnerprojekte können nun durch das NRW-EU-Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013“ (EFRE) gefördert werden. Dafür stehen insgesamt 43 Millionen Euro Fördermittel bereit. 25 Projektideen stammen aus der so genannten Säule 2, d.h. die Ideen ranken sich um Naturerlebnisse. 10 dieser Projektideen kamen von Biologischen Stationen, so auch ein Wettbewerbsbeitrag von der Biologischen Station Düren. Damit gelingt es der Station erneut in erheblichem Umfang EU-Mittel in den Kreis Düren fließen zu lassen.

„Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt „Mit dem Biber leben“ diese Woche von der Jury im Rahmen des NRW-Programmes nicht nur ausgewählt sondern sogar als herausragend im Sinne der Erreichung der Wettbewerbsziele prämiert wurde,“ meint Heidrun Düssel-Siebert, die wissenschaftliche Leiterin der Biologischen Station Düren. Mit ihrem Projekt möchte die Station sowohl den Menschen in der Region als auch der angrenzenden Ballungsräume den Biber nahe bringen, sprich für den Biber sensibilisieren. Damit leistet das Biberprojekt auch einen Beitrag zum Verlust an biologischer Vielfalt. Auch soll die Kooperation der Station mit den Touristikern intensiviert, sowie Unterrichtseinheiten für Schulen entwickelt werden. Biberpfade sollen bald zum positiven Image des großen Nagers beitragen. Partner der Station sind neben dem Rureifel-Tourismus die Südkreiskommunen, der Wasserverband Eifel-Rur sowie das Forstamt Rureifel-Jülicher Börde.

In den kommenden vier Monaten können die Gewinner des Wettbewerbs die entspre-chenden Förderanträge stellen, und, wenn alle formalen Bedingungen erfüllt sind, erhalten sie Landes- und EU-Mittel. Wird der Antrag dann bewilligt, so will die Biostation in den nächsten 3 Jahren 404.000 € einsetzen um die gesteckten Ziele zu erreichen.

Neues Schwarzpappel-Projekt im Kreis Düren


Solitärbaum der Schwarzpappel, die bis zu 30 m hoch wird

Das Kuratorium der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren unterstützt die Biologische Station bei der Erhaltung und Förderung von Schwarzpappeln im Kreis Düren.
Am 27.10.2010 übergaben Landrat Wolfgang Spelthahn und Uwe Willner Herrn Dr. Heribert Schwarthoff, dem Vorsitzenden des Trägervereins der Biologischen Station und der Leiterin der Station, Frau Heidrun Düssel-Siebert einen Scheck über 5.779,60 €.

Ziel des Projektes ist es, den Bestand an Schwarzpappeln deutlich zu erhöhen, die gewachsene Drieschnutzung im Kreis Düren partiell zu erhalten, und den Lebensraum Ruraue insgesamt mittels Nachpflanzung und Pflege zu entwickeln. Hierbei soll der Schwerpunkt auf die Entwicklung der Aue zwischen Düren und Linnich gelegt werden. Darüber hinaus können Einzelmaßnahmen aber auch im Südkreis erfolgen.

Zusammen mit Silberweide und Bruchweide ist die Schwarzpappel (Populus nigra) als Charakterart der Weichholzaue in der dynamischen Zone von Flüssen heimisch. Reine Vorkommen dieser schnell wachsenden Riesen sind aufgrund des starken Rückgangs naturnaher Auengebiete, aber auch wegen Verdrängung durch eingeführte Hybridpappeln äußerst selten geworden. Artreine Schwarzpappeln (ohne Einkreuzung von Hybridpappeln) sind nur noch an wenigen Stellen im Rurtal anzutreffen.

Das Pflanzmaterial wird über die Forstgenbank erworben. Somit ist gewährleistet, dass es sich tatsächlich um artreine Schwarzpappeln handelt. Jede Pflanzung wird vor Verbiss geschützt und in einem Kataster erfasst. Das Projekt startet im November 2010.

Die Biologische Station dankt dem Kuratorium der Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren für die großzügige Unterstützung!

Fotografen unterstützen Biberprojekt

Teilnehmer des Fotoworkshops
Teilnehmer des Fotoworkshops (Foto: G. Priske)

Nideggen. Seit 2005 verwirklichen der Naturfotograf und Makrospezialist Christian Falk und der Nationalpark Waldführer und Fotograf Guido Priske den „Fotoworkshop für den Artenschutz“ in der Nationalparkregion in der Eifel. Jedes Jahr finden sich hierzu Natur-interessierte Hobbyfotografen zusammen, um unter fachlicher Anleitung die kleinen und großen Naturschönheiten des Nationalparks und seiner Umgebung ins Bild zu setzen. Mit den Einnahmen aus dem Workshop unterstützen die Teilnehmer jeweils ein Artenschutzprojekt.
In diesem Jahr profitiert das Biberprojekt der Biologischen Station im Kreis Düren von der Spende. Das Biberprojekt verfolgt das Ziel, Akzeptanz für den Biber im größten Vorkommen in NRW an der Eifelrur gewinnen. Denn Biber gestalten durch Dammbauwerke faszinierende Landschaften, können aber durch ihre Aktivitäten auch zu Problemen führen, z. B. wenn Bäume in Gärten angenagt werden. „Wichtig ist es, den Menschen, die Probleme mit einem Biber haben, sofort und unbürokratisch helfen zu können“ sagt Dr. Lutz Dalbeck, der das Biberprojekt an der Biologischen Station ins Leben gerufen hat. „Diese Hilfe zu organisieren und zur Verfügung zu stellen dient das Biberprojekt“ so der stellvertretende Leiter der Biologischen Station weiter. „Leider muss sich das Biberpro-jekt derzeit von Förderung zu Förderung hangeln, so dass wir immer auch auf Spenden angewiesen sind.“ So kommt die Spende über 800,– € des Fotoworkshops gerade recht.
„Wir unterstützen jedes Jahr aus den Einnahmen des Workshops ein Artenschutzprojekt“ meint Guido Priske, der den Workshop organisiert. In diesem Jahr war es uns wichtig, ein Artenschutzprojekt in der Nationalparkregion zu unterstützen. Und da bot sich das Biberprojekt geradezu an. Denn wenn man schon eine derart einzigartige und faszinierende Tierart in der Region hat, sollte man ihren Schutz auch unterstützen.“
Die Teilnehmer des Workshops haben so ihren Beitrag dazu geleistet.

Oktober 2010

Durch Stromschlag getöteter Uhu in Strommast
Stromopfer: Uhu bei Bilstein am 08.10.2010

Gefährliche Strommasten: Neue Stromopfer im Kreis Düren

Kreuzau. Anwohner und Spaziergänger haben die Biologische Station im Kreis Düren auf einen in einem Strommast hängenden großen Vogel aufmerksam gemacht, den sie bei Obermaubach-Bilstein gefunden haben. Vor Ort stellte sich heraus, dass es ein toter Uhu ist. Bei dem Mast handelt es sich um eine sog. Maststation. Dieser Masttyp ist besonders gefährlich für Großvögel, wie Uhus, Milane und Störche, denn bei Berührung mit spannungsführenden Teilen der Masten können sie leicht Kurz- oder Erdschlüsse verursachen, die zum Tod der Vögel führen.
Das Bundesnaturschutzgesetz hat deshalb 2002 die Errichtung gefährlicher Masttypen strikt verboten. Es verlangt von den Netzbetreibern zudem die alten Masten bis spätestens 2012 so umzubauen, dass sie für Vögel ungefährlich sind. Im aktuellen Fall ist der Netzbetreiber (RWE) informiert. Es bleibt abzuwarten, ob der gefährliche Mast, der zudem in der Nähe eines Uhubrutplatzes steht, bald entschärft wird.

Bergung des Uhus aus dem Strommast
Bergung des Uhus (Foto A. Schumacher)

Der Uhu wurde noch am selben Tag von RWE geborgen. Die Untersuchung durch die Biologische Station ergab, dass es sich um ein unberingtes, mindestens dreijähriges Uhuweibchen handelte, vermutlich das Weibchen, das in diesem Jahr am nahegelegenen Felsen drei Junge großgezogen hatte. Laut RWE soll die Stromleitung im Frühjahr 2011 erdverkabelt werden, so dass danach dort keine Großvögel mehr zu schaden kommen können.


Bobo der Biber

“Bobo” im Rathaus-Schaufenster in Düren

Im Monat Oktober stellt die Biologische Station Düren sich und Ihre Arbeit zusammen mit dem “Förderverein zur Förderung des Naturschutzes im Kreis Düren” im Dürener Rathaus-Schaufenster vor. Herzstück dieser Präsentation ist “Bobo”, unser Biberpräparat, das von Besuchern unserer naturkundlichen Ausstellung so getauft wurde. Desweiteren gibt es Informationstafeln rund um den Biber im Kreis Düren. Schauen Sie doch einfach mal an “unserem” Schaufenster vorbei! Nach der Ausstellung im Schaufenster wird Bobo der Biber wieder wie gewohnt immer Sonntags von 11-17 Uhr bei Rur&Fels in Nideggen-Brück zu sehen sein.

September 2010

Biber und Biodiversität
Die in der Nordeifel lebenden Biber haben sich bundesweit den Ruf besonders guter Dammbauer erarbeitet. Hintergrund sind Untersuchungen, die seit mehreren Jahren an der Biologischen Station durchgeführt werden und die zeigen, welche positiven Auswirungen die Biber auf die Artenvielfalt haben.
In einem Filmbeitrag in der Wissenschaftssendung “Nano” werden diese Untersuchungen vorgestellt:

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/cstuecke/117558/index.html

Weitere Informationen zum Biber in der Eifel finden Sie unter der Rubrik Biber an der Rur

Entdeckungsparcours für Kopf und Herz in Jülich

Der Verein exploregio.net.e.V. lädt ein zum sechsten Euregionalen Lernfest am Sonntag, dem 26. September 2010 von 11.00 bis 17.00 im Science College Overbach, Franz-von-Sales-Str. 16, 52428 Jülich Barmen (Navigationsadresse “Gansweid”). Die offizielle Eröffnung findet um 12.00 Uhr durch den Schirmherrn Thomas Rachel. Parlamentarischer Staatssekretär des BMBF und MdB.
Das Lernfest bietet kleinen und großen Besuchern Mitmachexperimente und Entdeckungsspiele für “Kopf und Herz”. Im Forum des Science College Overbach, einem Jugend- und Bildungsinnovationszentrum, führen Schülerlabore, Science Center, Industriemuseen, Naturzentren und Forschungseinrichtungen aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden vielfältige Mitmachaktionen durch.
Die Biologische Station wird dort auch mit einem Stand verteten sein und Exkursionen an den Barmener Baggersee zum Thema “Biber und Rur” durchführen.

Obstbäume günstig erwerben, Obst verwerten

Termine zur Baumbestellung

Obstwiesen sind Lebensräume mit einer sehr hohen Artendichte. Sie beherbergen über 5.000 Tier- und Pflanzenarten und besitzen somit höchste Relevanz für die Biodiversität in West- und Mitteleuropa.
Dennoch sind viele Obstwiesen in der Region überaltert, der Bestand an Bäumen ist stark rückläufig. Um dieser Tendenz Einhalt zu gebieten und Eigentümer zum Nachpflanzen oder zur Neuanlage von Obstwiesen zu motivieren, führt die Biologische Station Düren auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der FÖNO (Fördergemeinschaft naturnaher Obstwiesen) eine Sammelbestellung von Hochstamm-Obstbäumen durch. Die Mindestbestellmenge liegt bei 5 Bäumen (Preis pro Baum etwa 18-20 €). Eine kostenlose Obstsorten- und Standortberatung auch von alten Obstbaumsorten wird angeboten. Bestellschluß ist der 11.10.2010 bei der Biologischen Station unter 02427-94987-0 bzw. info(at)biostation-dueren.de.

Apfelsaftpressen in der Region

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Hier kann jeder seine Äpfel zu eigenem Saft verpressen lassen

Aufgrund der großen Nachfrage organisiert die Biologische Station Düren zwei Termine zum Obstpressen mit der mobilen Saftpresse der Sauerland GbR in Kreuzau-Winden: Am Sonntag, 26.09.2010 und am Donnerstag, 07.10.2010. Die Obstpresse auf Rädern bietet Ihnen die Möglichkeit, aus Ihren Äpfeln eigenen Saft herzustellen, das heißt: Ihre Äpfel bestimmen die Qualität Ihres Saftes. Das Obst sollte hierzu ohne Faul- oder Schimmelstellen mit unversehrter Schale geliefert werden – bitte in Kisten oder Säcken – nicht lose. Das Verpressen von einem Zentner Äpfel dauert ca. 7 Minuten. Der Preis für das Pressen inklusive Pasteurisieren und Abfüllung ins BAG in BOX System kostet 1€ / l. Der Saft ist ungeöffnet etwa 2-3 Jahre haltbar, geöffnet ca. 6 Wochen.
Eine Teilnahme ist nur unter vorheriger Anmeldung bei der Biologischen Station Düren unter Nennung der mitgebrachten Apfelmenge möglich! Sie bekommen dann eine Uhrzeit zugewiesen. Kontakt: info(at)biostation-dueren.de oder Tel. 02427/94987-0 Bitte planen Sie Wartezeiten mit ein!

August 2010

Neue Vorkommen des „Feenglöckchens“ im Kreis Düren entdeckt

Männchen der Geburtshelferkröte mit Eiern
Geburtshelferkrötenmännchen mit Eiern (Foto A. Schumacher)

Die Geburtshelferkröte, die wegen ihrer Rufe auch „Glockenfrosch“ oder „Feenglöckchen“ genannt wird, gehört zu den bedrohten Amphibienarten im Kreis Düren. Besonders der aus den Tropen eingeschleppte und auf Amphibien spezialisierte Chytridpilz, der sich auch im Kreis Düren ausbreitet, stellt für die Geburtshelferkröte eine große Gefahr dar. Umso erfreulicher ist die diesjährige Entdeckung von drei neuen Vorkommen dieser in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Amphibienart im Kreis Düren.

Die Larven der Geburtshelferkröte sind auffallend groß
Kaulquappe der Geburtshelferkröte (Foto A. Schumacher)

Die Geburtshelferkröte zeichnet sich besonders durch ihre ungewöhnliche Fortpflanzungsstrategie aus. Bei der Paarung wickelt sich das Männchen die bis zu 80 Eier umfassende Eischnur um seine Hinterbeine und trägt die Eier anschließend bis zu 6 Wochen mit sich herum. In dieser Zeit entwickeln sich in den Eiern die Kaulquappen. Damit sie nicht austrocknen, hält sich das Männchen am Tage in kühlen und leicht feuchten Verstecken auf. Steht der Schlupf bevor, begibt sich das Geburtshelferkrötenmännchen zum Laichgewässer und entlässt die schlüpfenden Kaulquappen ins Wasser. Meist überwintern die bis zu 8 cm groß werdenden Kaulquappen im Gewässer und kommen erst im nächsten Jahr zur Metamorphose.
Die Entdeckung der drei Populationen lässt darauf hoffen, dass diese seltene Amphibienart im Kreis Düren erhalten können.

Juli 2010

Rostgans – nun auch im Kreis Düren

Rostgans auf Scheunendach Pingsheim
Rostgans auf Scheunendach in Pingsheim (Foto: D. Gottschalk)

Die Rostgans Tadorna ferruginea ist eine sog. Halbgans, denn sie vereinigt Merkmale der Gründelenten mit denen der echten Gänse. Ursprünglich war die Rostgans in den Steppengebieten Asiens und Nordafrikas beheimatet, wo sie offenen Steppen und trockenen Hochgebirgen vorkommt. Inzwischen haben sich nördlich der Alpen in der Schweiz, den Niederlanden und am Niederrhein Vorkommen etabliert, die auf Nachkommen von Gefangenschaftsflüchtlingen zurückgehen.

Rostganspaar mit Jungen in Nörvenich-Pingsheim
Rostganspaar mit Jungen (Foto: D. Gottschalk)

In diesem Jahr gelang nun der erste Nachweis einer erfolgreichen Brut in der Kultursteppe des Kreises Düren: In einer Scheune in Nörvenich-Pingsheim konnte Dieter Gottschalk das Ausfliegen der Jungen fotografieren. Die Brut fand in einem für Schleiereulen angebrachten Nistkasten statt.

Naturschützer beobachten die starke Ausbreitung der Rostgans mit gemischten Gefühlen, denn die Rostgans gilt als außerordentlich aggressiv und ist in der Lage, andere Vogelarten zu verdrängen. Neben anderen Wasservögeln sind besonders auf Nistkästen angewiesene Arten, wie Turmfalke und Schleiereule davon betroffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bestände der Halbgans weiter entwickeln werden.

Biologische Station bekommt internationale Unterstützung

Fabienne Ferrerons und Henny Kück, Praktikantinnen der Biostation
Fabienne Ferrerons (l.) und Henny Kück

Henny aus Paraguay und Fabienne aus Frankreich absolvieren ein Praktikum in der Biologischen Station im Kreis Düren. Henny kann deutsch sprechen aber nicht lesen oder schreiben, weil sie nur zu Hause in der Familie deutsch gelernt hat. Fabienne kann noch nicht gut deutsch sprechen aber gut schreiben und lesen, deshalb schreibt sie dem Text.

Fabienne: „Ich heiße Fabienne Ferrerons, bin 21 Jahre alt und studiere deutsch in einer Schule für Fremdsprachen, Übersetzen und internationale Beziehungen. Ich werde 6 Monate in der Biostation arbeiten. Und du?“

Henny: „ Ich heiße Henriete Kück, komme aus Paraguay und bin 19 Jahre alt. Ich absolviere ein Praktikum von 6 Monaten in der Biostation. Ich wollte gerne ein ausländisches Praktikum machen, um etwas anderes kennen zu lernen.“

F: „Ich habe dieses Praktikum gewählt um mehr Kenntnisse im Bereich Ökologie und Naturschutz zu bekommen.“

H: „Ja ich auch! Das wichtiges ist für mich zu lernen was man machen kann im Bereich Umweltschutz, weil ich später etwas über Umweltschutz lernen möchte.“

F: „Ach so! Ich möchte auch meine Sprachkenntnisse verbessern aber wichtiger ist für mich nützlich für die Gemeinschaft zu sein. Könntest du mir vielleicht etwas Spanisch beibringen? Es-tu d’accord (bist du einverstanden)?“

H: Si y muchas gracias por tu ayuda (ja und danke für deine Hilfe)!

Viel spaß!

Fabienne und Henny

Biostation beteiligt sich an Wettbewerbsaufruf Erlebnis.nrw

biberfuss
Der Hinterfuß eines Biber ist handtellergroß

Mit dem Projekt „Mit dem Biber leben“ beteiligt sich die Station an einem NRW-weiten Wettbewerbsverfahren zum Naturerleben. Ziel des Projektes ist, den Menschen in der Region aber auch in den nahe liegenden Großstädten den Biber und seine landschaftsgestaltenden Aktivitäten nahe zu bringen. So ist u.a. gemeinsam mit der Kunstakademie Heimbach ein Malwettbewerb mit Schulkindern aus dem Kreis Düren, aber auch aus Aachen, Köln oder Bonn geplant.

Biologische Stationen in NRW im Koalitionsvertrag berücksichtigt!


Der Koalitionsvertrag 2010 von SPD und Grünen

Wir freuen uns sehr, dass auch die neue Landesregierung die Arbeit der Biologischen Stationen im Land NRW zu schätzen weiß und in ihrem Koalitionsvertrag benennt. So lautet ein für uns wichtiger Absatz im neuen Koalitionsvertrag:

„Das Netz der Biologischen Stationen wird dauerhaft durch Erhöhung der Fördermittel sicher gestellt. Die Biologischen Stationen werden als Antragsteller bei allen für ihre Aufgaben relevanten Förderprogrammen des Landes zugelassen und in ihrem Bestreben, EU-Mittel ins Land NRW zu holen, aktiv unterstützt. Die Tätigkeiten der Biologischen Stationen – auch im Rahmen der Landesfinanzierung – sind weiterhin steuerrechtlich als gemeinnützig anzuerkennen und dem ideellen Bereich zuzuordnen.”

Damit ist eine gute Grundlage für unsere weitere Arbeit geschaffen. Nun steht die konkrete Ausgestaltung hierzu an. Wie und in welchem Rahmen die Eckpunkte konkret umgesetzt werden sollen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Life+ Projekt: Rur und Kall – Lebensräume im Fluss

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Sohlabsturz: Wanderbarrieren im Kalltal sollen abgebaut werden

Ende Juni hat die Biologische Station Düren gemeinsam mit ihrem Partner, der Biologischen Station Aachen, einen LIFE+ Projektantrag an die EU auf den Weg gebracht. Ziel des beantragten Förderprojektes ist die Optimierung von Lebensräumen in den Natura-2000-Gebieten Rur von Heimbach bis Obermaubach sowie Kall und Nebentäler. Hier sollen Maßnahmen in den Auen wie die Verbesserung der Situation von Altarmen und nährstoffreichen Gewässern sowie die ökologische Durchgängigkeit für wandernde Arten umgesetzt werden. Wenn das 5-jährige Projekt genehmigt wird, startet es in 2012.

Juni 2010

12 Obstbaumwarte für den Kreis Düren ausgebildet


Nur gepflegte Obstbäume mit lichter Krone bringen guten Ertrag

Im Rahmen des Leader-Projekts Kompetenznetzwerk Streuobstwiesen sind seit dem Projektstart im Juli 2009 bereits 47 Obstbaumwarte in einem 40stündigen Lehrgang ausgebildet worden, davon 27 im Kreis Euskirchen, 8 in der Städteregion Aachen und 12 im Kreis Düren.
Dieses Projekt knüpft an eine alte Tradition an, denn bis in die 1940er Jahre gab es in jeder Gemeinde einen Obstbaumwart, der für alle Fragen rund um die Streuobstwiese vor Ort ansprechbar war.
Was genau tut ein Obstbaumwart?
Er hilft bei der Auswahl von standorttauglichen Obstsorten, vermittelt Patenschaften von Streuobstwiesen, die der Pflege bedürfen und informiert über Förderprogramme und die sinnvolle Verwertung größerer Obstmengen. Abgerundet wird das Angebot durch die Bestimmung alter Obstsorten.
Auch die Biologische Station Düren ist Anlaufstelle für Fragen dieser Art. Wer Interesse hat, Obstbaumhochstämme regionaler Sorten über uns zu bestellen, der kann sich bis zum 15.10.2010 in der Biostation Düren melden. Darüber hinaus bieten wir auch Umweltbildungsangebote zum Thema Apfelsaftpressen für Kindergärten und Schulklassen an.

Mai 2010

Zukunft für die Eifeler Streuobstwiesen


Blühende Obstbäume - in der Eifel noch kein seltenes Bild

Über 80 Interessierte aus der Region sowie Fachleute aus ganz NRW und darüber hinaus folgten der Einladung des Zentrums für Ländliche Entwicklung (ZeLE) und der Natur- und Umweltschutz-Akademie (NUA), am 12. Mai 2010 auf der Burg Nideggen bei der Tagung “Streuobstwiesen / Zukunft durch Nutzung und Erhaltung” über die Situation in der Eifel zu diskutieren.
Zu Fördermöglichkeiten, Vermarktung und Naturschutz berichteten die von der ZeLE eingeladenen Fachleute. Aktive aus der Region stellten ihre Arbeit dar. Anschließend gab es einen bislang einzigartigen Austausch zwischen Obstwiesenbesitzern und Interessierten über die Zukunft der Streuobstwiesen der Nordeifel. Die Diskussion wurde während einer Obstwiesen-Exkursion in Kreuzau-Boich lebhaft fortgeführt.

Hoffnung für den Wetterfrosch im Kreis Düren

Mit hilfe der Haftscheiben an den Zehen können Laubfrösche auch Bäume erklettern
Seltenheit im Kreisgebiet: Laubfrosch (Foto: A. Schumacher)

Der Laubfrosch gehört zu den seltensten Amphibienarten im Kreisgebiet – nur noch ein Vorkommen des einst im Tiefland weit verbreiteten Bäume erklimmenden Frosches hat überlebt. Doch dieses letzte Vorkommen kämpft trotz intensiver Schutzbemühungen seit etlichen Jahren ums Überleben. Die Biologische Station Düren hat in den vergangenen 10 Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, u. A. gefördert vom Förderverein für den Naturschutz im Kreis Düren und das NRW – Projekt „Ein König sucht sein Reich“.

Dennoch hatte der Bestand im Jahr 2009 mit nicht mehr als drei rufenden Männchen nach einigen Hoffnungen weckenden Jahren einen absoluten Tiefststand erreicht – eine für die verantwortlichen Mitarbeiter sehr frustrierende Erfahrung. Um so größer ist nun die Erleichterung in dieser Saison: Zwei Chöre mit zusammen etwa 40 rufenden Männchen konnten Anfang Mai festgestellt werden – niemand hätte noch damit gerechnet. Vermutlich ist dies der Erfolg eines starken Geburtenjahrgangs im Jahr 2007. Da die Laichgewässer aktuell trotz der Trockenheit im April sehr gut Wasser führen, besteht die Hoffnung auf einen sehr starken Jahrgang in 2010. So besteht nun die Hoffnung, dass der Durchbruch geschafft ist.

April 2010

Erneut tote Greifvögel im Kreis Düren

toter Rotmilan mit gebrochenen Füßen
Die Füße des Milans sind durch eine Schlagfalle gebrochen

Heimbach. Eigentlich war die Studentengruppe der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn mit der Biostation Düren unterwegs, um zum Abschluss ihres Geländepraktikums über Gewässeruntersuchungen einen Biberteich näher zu untersuchten, als sie einen grausigen Fund machten: Mitten im Biberteich lag ein toter Rotmilan. Die erste Untersuchung vor Ort zeigte, dass beide Füße des Tieres gebrochen waren. Diese Art der Verletzung kann nur eine Ursache haben, den Fang mit einem Schlageisen. “Die Fundumstände sprechen dafür , dass das Tier illegal gefangen wurde und vermutlich nach Stunden der Qual gestorben ist” sagt Dr. Lutz Dalbeck der Biologischen Station im Kreis Düren. “Anschließend hat der unbekannte Täter das Tier entsorgen wollen und in den Biberteich geworfen.” Da das Fangen und Töten der geschützten Greifvögel ein Straftatbestand ist, hat die Biologische Station die Polizei Düren und die Stabsstelle für Umweltkriminalität des Umweltministeriums eingeschaltet. Das Tier wird nun näher untersucht.

Bereits am Gründonnerstag war im Raum Disternich ein toter Rotmilan tot aufgefunden worden, bei dem der Verdacht besteht, dass er vergiftet worden war. Auch in diesem Fall hat die Polizei eine Strafanzeige aufgenommen.

Große Betroffenheit: Studentengruppe mit totem Milan
Große Betroffenheit: Studentengruppe mit totem Milan

“Das Greifvogeltöten im Kreis Düren geht also weiter, nachdem alle hofften, das nach der Verurteilung eines Jägers aus dem Raum Disternich wegen illegaler Greifvogelverfolgung endlich Ruhe einkehrt.” bedauert Dalbeck. “Inzwischen sind im Kreisgebiet so viele tote Milane gefunden worden, dass man von einem Bermudadreieck für die weltweit gefährdeten Rotmilane sprechen muss”, so Dalbeck weiter.

“Fangeisen, Fallen und Giftköder müssen früher oder später auffallen. Wir rufen dazu auf, derlei Sachen der Biologischen Station oder der Polizei sofort zu melden. Schlagfallen und Giftköder stellen schließlich nicht nur für Greifvögel, sondern auch für Kinder und Haustiere eine große Gefahr dar. Falsche Rücksichtsnahme darf dann keine Rolle spielen.”

Groß war auch die Betroffenheit und das Unverständnis der Studenten, die fragten, wer derart sinnlose und grausame Dinge tut und warum. Fragen, auf die es keine vernünftigen Antworten gibt.

März 2010

Weißstörche bei Vettweiß

Zwei Weißstörche in der Börde bei Vettweiß
Weißstörche in der Feldflur bei Vettweiß

Der Weißstorch, einst fast überall in Deutschland verbreitet, ist schon seit Jahrzehnten als Brutvogel aus der Niederrheinischen Bucht verschwunden. Der Grund ist die starke Nutzungsintensivierung in den für den Ackerbau günstigen Börden. Denn der Weißstorch benötigt große Flächen nicht zu intensiv genutzten Grünlands mit Tümpeln, Bächen und Weihern, die ihm genügen Nahrung (Mäuse, große Insekten, Regenwürmer, Amphibien und Reptilien) bieten. Nachdem der Weißstorch in Europa Jahrzehnte lang immer seltener wurde, haben sich die Bestände in den letzten Jahren etwas stabilisiert. Während der Zugzeiten kann man daher vereinzelt Weißstörche auch im Kreis Düren sehen, so am 24.03. westlich von Vettweiß. Wie lange die Störche bleiben werden, wird sich zeigen müssen.

Über die Meldung von Beobachtung der Weißstörche würden wir uns freuen: info(at)biostation-dueren.de*

*Hinweis: Zum Schutz gegen Spammail wurde das @ durch (at) ersetzt. Vor dem Verschicken muss dies korrigiert werden.

Ein Jahr für mich und die Umwelt

Erster Auftakt in Sachen Obstbaum-Schnitt

Obstblüte
Blühender Apfelbaum

Am Samstag, den 13. März findet der erste von 5 Obstbaum-Schnittkursen statt, der einer von vielen Angeboten rund um die Obstwiese ist. Im Rahmen des 2-jährigen Leader-Projekts „Kompetenznetzwerk Streuobstwiese“ werden allen Interessierten kostenlose Kurse zu Schnitt, Veredlung, Sortenwahl, Pflanzung und Schutz von Obstbäumen sowie Obstbaumwart-Lehrgänge angeboten.

Februar 2010

Titelseite der Biberbroschüre der Biologischen

Biberbroschüre wieder erhältlich
Die vorübergehend vergriffene Broschüre zum Biber im Kreis Düren ist ab sofort wieder erhältlich: Bergerhausen, W. & Dalbeck, L. (2009): Mit dem Biber leben an lebendigen Flüssen und Bächen, 3. Auflage, 16 Seiten

Die Broschüre kann gegen einen mit 1,45 € frankierten Rückumschlag (DIN A5) bei der Biologischen Station bestellt oder einfach abgeholt werden.

Zudem kann die Broschüre jetzt als PDF heruntergeladen werden.

Singschwan: arktischer Gast auf dem Staubecken Heimbach, im Hintergrund Zwergtaucher, Tafel- und Stockenten
Singschwan: langezogener Schnabel mit gelber Wurzel

Überraschende Gäste

Der ungewohnt strenge Winter wirkt sich inzwischen spürbar auf die Vogelwelt aus. Eindrucksvoll ist dies bei den Wintergästen zu sehen. Besonders nordische Wildenten und Gänse verbringen den Winter in den Küsten, Tiefländern und großen Seen Mitteleuropas. Im Kreis Düren überwintern beispielsweise an den Staubecken Heimbach und Obermaubach regelmäßig viele Wildenten, an den Seen im Nordkreis zudem etliche Wildgänse. Dieses Jahr gibt es jedoch einige außergewöhnliche Beobachtungen. So halten sich im Nordosten des Kreises seit Wochen immer wieder etwa 6000 bis 8000 Waldsaatgänse auf, eine Art, die sonst weiter nördlich (Südschweden) zu überwintern scheint.

Höckerschwan, der typische Parkschwan
Höckerschwan: Schnabelhöcker und roter Schnabel

Am Staubecken Obermaubach schließlich gibt es aktuell neben ungewöhnlich vielen Stock-, Reiher- und Tafelenten mit der Schellente einen seltenen Gast in größerer Zahl. Besonders zu erwähnen sind jedoch zwei Brandgänse, die eigentlich typisch sind für das Wattenmeer und acht Singschwäne, die im Mittelgebirge nur sehr selten zu sehen sind. Besonders die Singschwäne sind leicht vom Ufer aus zu sehen, die trompetenden Rufe weithin zu hören.


zu den aktuellen Nachrichen.

Meldungen aus den Vorjahren finden sie in der Rubrik vor 2010